Am Freitag saß ich mit einer meiner besten Freundinnen zusammen und erzählte von meinem neuen Projekt in diesem BLOG. „Was gehört zur Liebe.“ Wie aus der Pistole geschossen kam von ihr „Kommunikation“ Ich runzelte die Stirn. „Wirklich?“ „Selbstverständlich! Auf jeden Fall!“ Noch vor kurzer Zeit hätte ich vorbehaltlos zugestimmt. Ein wöchentlichen intensives Zwiegespräch ( wie es sich Michael Lukas Moeller ausgedacht und mit vielen Paaren probiert hat) mit meinem Schatz hätte ich fast jeder anderen Freizeitbeschäftigung vorgezogen! Doch ich gebe zu, im Moment bin ich nicht mehr so sicher.
Denn wussten Sie, dass die Sätze und Wörter nur 7% Wirkung haben? Körpersprache und die Haltung, die wir dem anderen gegenüber einnehmen, machen also 93% dessen aus, was beim Anderen ankommt. Manche behaupten sogar, das gesprochene Wort zählt nur 3 %. Also wozu viel erzählen, wenn ein Wort, ein Blick, eine Geste viel wirksamer sind? Zumal, wenn es um eine gute Verbindung von Frau zu Mann geht. Und das ist ja das Ziel erfolgreicher Kommunikation. Oder was ist Ihr Ziel? Was ist überhaupt Kommunikation?
Was ist ein gutes Gespräch? Wohl eines, dass damit endet, dass beide sich verstanden fühlen. Nicht , wo einer Müllabladeplatz ist. Einseitiges erzählen. Sondern Aktion und Reaktion. Durch Fragen nachforschen, verstehen wollen und hoffentlich verstanden werden.
Ich gebe zu, weil ich eine Frau bin uns einen Mann habe, ist dieser Artikel wohl eher für Frauen nützlich. Aber Männer dürfen durchaus kommentieren – oder ausprobieren, was zum Beispiel Anerkennung bewirkt. Denn die gehört für mich auf jeden Fall zu gelingender Kommunikation in einer Beziehung. Was sehe ich, was hat mein Mann/ meine Frau getan, wofür ich ihn anerkennen kann. Nicht loben, dass ist so von oben herab. „Das hast Du fein gemacht“ ist nicht auf Augenhöhe. Tatsachen aber, ja. Müll rausbringen, aufdecken, kochen, für mich einen Brief zur Post gebracht, die Kinder zur Schule gefahren.
Und zweitens klar sagen, was ich brauche, was ich mir wünsche. Dann kann fast nix mehr schiefgehen.
Was auf jeden Fall nicht dazugehört sind endlose Geschichten über das, was ich erlebt habe. Das ist nur in Ausnahmefällen möglich, in den Sternstunden zwischen Mann und Frau. Oder wenn man sich gerade eben kennengelernt hat und noch alles toll findet, dem Anderen an den Lippen hängt und jedes Wort aus ihm/ihr geradezu heraussaugt. Wenn alles spannend ist. Später konzentriert man sich dann besser auf die Kurzform.
Wenn ich zum Beispiel eine Veranstaltung geleitet habe, komme nach Hause und ER fragt, wir wars? Dann sage ich nur
„GUT.“
Kein Wort mehr. Glauben Sie, für ihn reicht das. Wenn ich mehr brauche, rufe ich eine Freundin an oder meine Tochter. Sie liebt Geschichten, auch wenn sie sagt, sie versteht ach nicht immer alles, weil ich springe, und mir in einer Geschichte tausend Abzweigungen einfallen. Danach konzentriere ich mich auf das, was er zu berichten hat. Ich entspanne und schalte meinen inneren Schalter auf „ich bin eine anziehende, liebenswerte Frau.“ (lesen Sie mal Rüdiger Schache). Und seien Sie gespannt, was passiert.
Machen Sie andere Erfahrungen?
Ich freue mich auf Kommentare!