Einmal mehr ein französischer Film…
Verstehen Sie die Béliers?
…der schon 5 Millionen Franzosen begeistert hat. Der Film hat Humor und vor allem große Tiefe. Natürlich haben wir in unserem Lieblingskino geguckt, dem Burgkino in Uetersen bei Pinneberg (Hamburg).
Eine französische Familie, vom Lande. Sie stellen Käse her und betreiben auf dem Markt einen Käsestand. Scheinbar hilflos ohne die heranwachsende Tochter Paula, die einzige in der Familie, die hören und sprechen kann. Vater, Mutter und Bruder sind taubstumm. Aber nichts desto trotz stehen sie alle voll im Leben. Der Vater will Bürgermeister werden, die Mutter weiss genau, was sie will, macht einen sehr selbstbewussten Eindruck. Sie ist eine Mutter wie jede andere, möchte, dass ihre Kinder glücklich sind. Und macht sich zwischendurch Vorwürfe, alles falsch gemacht zu haben. Die Eltern lieben sich und sind anscheinend wortlos glücklich… (spannend!), nun ja, sie reden eben „nur“ in Gebärdensprache.
Der Musiklehrer entdeckt ihr Talent und begleitet sie unglaublich einfühlsam, probt mit ihr für die Bewerbung in Paris. Selbst als sie alles hinwerfen will, reagiert er ohne Wut.
Es entstehen zarte Bande zwischen ihr und einem jungen Mann, der ebenfalls nach Paris zur Prüfung möchte.
Besonders: als das Duett des jungen angehenden Liebespaares erklingt, wird der Ton ausgeblendet und man hört, wie eben die Eltern und der Bruder hören- nichts. Wir sehen nur die Mundbewegungen… unglaublich eindrucksvoll.
Und am Ende, das junge Mädchen bei der Gesangsprüfung in Paris. Sie beginnt zu singen, ein Lied vom Abschied von zuhause, ich gehe, obwohl ich Euch liebe. Der normale Gang der Dinge… und dann nimmt sie die Gebärdensprache dazu, so dass ihre Eltern und ihr Bruder zumindest den Text verstehen.
Ein Film von Liebe, Hilfe, von den Verpflichtungen in der Familie, vom loslassen und vom eigenen Weg.
JE VOLE – Sehen Sie selbst
Prädikat: unbedingt emfehlenswert.
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